Wahrscheinlich hast du von diesem Weg noch nichts gehört, wenn du ein Anfänger bist – aber für die Liebhaber des Jakobswegs ist er eine der magischsten aller Routen. Dieser Camino Olvidado war im 12. Jahrhundert der wichtigste Weg nach Santiago und wurde als „Bergweg“ bezeichnet. Heute ist er unter dem Namen „Camino Olvidado“ bekannt und beginnt in Bilbao.
Die Geschichte dieses Weges geht auf die Jahrhunderte IX bis XII zurück, eine Zeit der Rückeroberung Spaniens von den muslimischen Invasoren. Die andauernden Kriege und Konflikte machten vielen Pilgern Angst. Hinzu kam der schwierige Verlauf entlang der Küste, weshalb man nach einer sichereren Alternativroute suchte. Diese war der Bergweg, der die Pyrenäen oder das Kantabrische Gebirge überquerte, um dann durch Mittelgebirge mit mäßigem Schwierigkeitsgrad zu verlaufen.
Diese Route geriet in Vergessenheit – daher ihr Name. Nach der Rückeroberung der Nördlichen Hochebene beschlossen die Könige von Navarra und León, eine neue Route etwas weiter südlich zu fördern. Ziel war es, den Pilger- und Handelsverkehr zu erleichtern und zu beschleunigen. So entstand die Route, die heute als Französischer Weg bekannt ist, während der Alte Weg in Vergessenheit geriet.
Etappen des Camino Olvidado
Dieser Jakobsweg ist in etwa 20 bis 21 Etappen unterteilt, mit insgesamt rund 480 Kilometern. Danach gibt es zwei Varianten, um bis nach Santiago weiterzugehen.

Wegstein des Camino Olvidado nach Santiago
Die Strecke beginnt in Bilbao und führt durch Orte wie Balmaseda, Espinosa de los Monteros, Arija, Aguilar de Campoo, Cervera de Pisuerga, Guardo, Cistierna, Boñar, La Robla, Cacabelos und Villafranca del Bierzo. Dort trifft sie auf den Französischen Weg und setzt sich nach Santiago fort. Tatsächlich ist es eine Verbindung zwischen dem Nördlichen Weg und der französischen Route. Wie bereits erwähnt, gibt es nach dem Ende des vergessenen Abschnitts zwei Möglichkeiten: entweder über den Französischen Weg ab Villafranca del Bierzo oder über Ponferrada entlang des Winterwegs.
Es gibt auch eine Variante des Camino Olvidado, die nicht in Bilbao, sondern in Pamplona beginnt. Sie führt über Alsasua, Salvatierra, Vitoria, Frías, Oña und Sedano nach Aguilar de Campoo, und von dort aus weiter wie die Strecke ab Bilbao. Ebenso gibt es zahlreiche Varianten innerhalb der verschiedenen Routen.
Orte voller Geschichte
Auf Schritt und Tritt entlang dieser alten Route entdecken wir auf beiden Seiten des Weges faszinierende Orte und tauchen ein in die Geschichte. Wir passieren alte Brücken und römische Straßen, auf denen einst römische Legionen und christliche Heere marschierten. Ein Weg, der in der Antike von Millionen von Pilgern genutzt wurde, die nach Santiago oder sogar nach Santo Toribio de Liébana (Camino Vadiniense) oder zum Erlöser in Oviedo (Camino de San Salvador) oder nach Valdorria pilgerten, um den hl. Froilán zu verehren.
Auch heute noch kann man diese geschichtsträchtige Route begehen und unterwegs ein umfangreiches archäologisches und kulturelles Erbe entdecken, darunter:
Archäologisches Erbe
Einige vorgeschichtliche Zeugnisse sind erhalten geblieben. Besonders erwähnenswert ist der Menhir-Brücke (Reinosilla). Auch das römische Erbe ist bedeutend, da der Weg größtenteils auf römischen Straßen verläuft, die einst von Legionen genutzt wurden, etwa die römischen Straßen (Zalla, Nava de Ordunte, Burceña, Irus, Nestar, Matamorisca,…).

Römische Straße
Zivile Überreste
Burgen, Türme und Mauern schützten diese Gebiete, die oft an arabische Herrschaftsbereiche grenzten. Einige dieser Bauwerke sind heute Ruinen, andere wurden restauriert und neu genutzt. Auf diesem Weg kannst du Türme wie den Turm von Renovales (Güenes), den Turm von Terreros (Zalla) oder Burgen wie die von La Robla (Los Alba) sehen.
Für die Pilger stellten die vielen Flüsse ein großes Problem dar, daher bestimmte das Vorhandensein sicherer Brücken den Verlauf einiger Abschnitte dieser Route, etwa bei: Güenes, Puente Almuhey, Puente Viejo (Boñar), Puente Mayor und Portazgo (Aguilar de Campoo).

Architektur des Camino Olvidado nach Santiago
Die Landadligen in den Regionalhauptorten demonstrierten ihren Status mit prächtigen Gebäuden wie Palästen und herrschaftlichen Häusern. Der Palast Cuadra Salcedo (Güeñes), der Palast von Horcasitas (Balmaseda), der Palast von Torquemada und der Familie Toledo (Villafranca del Bierzo) sind nur einige Beispiele.
Religiöse Überreste
Was die romanische Architektur betrifft, so finden wir entlang des Weges Beispiele wie Santiago Apóstol (Quisicedo), die Kirche von Villafría (Retortillo), Santa Cecilia (Aguilar de Campoo), das Kloster Santa María la Real (Aguilar de Campoo).
Auch die Gotik hat auf dem Bergweg ihre Spuren hinterlassen. Beispiele sind: die Kathedrale von Santiago (Bilbao), der Altar von San Nicolás (Espinosa de los Monteros), die Kirche Mariä Himmelfahrt (Pisón de Castrejón) usw.

Religiöse Architektur am Camino Olvidado nach Santiago
Auch die Renaissance hat einige bemerkenswerte Spuren hinterlassen, wie den Turm der Stiftskirche San Miguel (Aguilar de Campoo), den Altar im Herrerianischen Stil der Kapelle von Celada (La Robla) oder die Stiftskirche Santa María (Villafranca del Bierzo).
Schließlich hat auch der Barock das künstlerische Erbe dieser Route mit Werken wie dem Heiligtum Unserer Lieben Frau von Pandorado, dem Turm der Kirche von San Juan und San Severino (Balmaseda) oder der Kapelle Santa Cruz (Cervera de Pisuerga) weiter bereichert.
Der Weg tritt aus dem Vergessen hervor…
Derzeit bemühen sich mehrere Jakobsweg-Vereine um die Wiederbelebung dieser Route. Am Ende der Strecke wurde sogar eine Anpassung an den Anschluss mit dem Französischen Weg vorgenommen. Die Beschilderung ist noch recht rudimentär, die Infrastruktur herausfordernd und die Dienstleistungen begrenzt: es gibt nur wenige Herbergen, obwohl die Zahl der Landhäuser deutlich gestiegen ist.
Immer mehr Pilger entscheiden sich für diese Route. Der Alte Weg schenkt uns jene Ruhe und Gelassenheit, die wir suchen, und ermöglicht es uns, Schritt für Schritt zu uns selbst zu finden und der Geschichte zu folgen – eine unglaubliche Reise durch diese Dörfer, entlang alter Wege, auf denen du Orte von einzigartiger Schönheit entdecken wirst.
El camino olvidado De Santiago no termina en Villafranca de El Bierzo, termina históricamente en Cacabelos
¡Hola David!
Nos alegra saber que hay más apasionados del Camino de Santiago como nosotros. Sin embargo, tengo una mala noticia (o buena, según se vea) para ti. Hay teorías que defienden que Cacabelos es la ubicación donde termina. Sin embargo, hay otras muchas fuentes que defienden que finaliza en Villafranca del Bierzo. Te recomendamos que eches un vistazo al siguiente enlace..