Alle, die einen Hund haben, wissen, wie schwierig es ist, Urlaube oder Ausflüge zu planen, bei denen wir unseren treuen Begleiter mitnehmen können. Und in diesem Zusammenhang hast du dich bestimmt schon gefragt, ob es möglich ist, den Jakobsweg mit Hund zu machen. Und warum nicht? Genauso wie du ihn täglich für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden ausführen musst, kann dein vierbeiniger Freund auch der beste „Pfotenpilger“-Begleiter sein.
Wann und welche Route soll man wählen? Wo kann ich mit meinem pelzigen Freund übernachten? Welche Vorbereitung und besondere Pflege sind notwendig? Und neben meinem Rucksack, was muss ich für ihn mitnehmen? In den folgenden Zeilen beantworten wir diese und weitere Fragen und zeigen dir wie du den Jakobsweg mit Hund machen kannst. Notiere dir unsere Tipps und du wirst sehen, dass ihr beide das Abenteuer in vollen Zügen genießen werdet.

Stell dir vor, du kommst mit deinem besten Freund in Santiago an – unvergesslich, oder?
Ist es möglich, den Jakobsweg mit Hund zu machen?
Die Antwort, wie bereits oben erwähnt, ist ein klares Ja. Den Jakobsweg mit deinem Hund zu gehen ist möglich – und eine bereichernde Erfahrung für euch beide. Allerdings erfordert die Planung und Durchführung des Jakobswegs mit deinem vierbeinigen Begleiter, mehr Bedürfnisse und Fürsorge für dein Tier zu berücksichtigen.
Welche Route wählen, wenn du mit Hund unterwegs bist?
Zuerst solltest du überlegen, welche der Routen des Jakobswegs du wählst. Wir empfehlen dir eine nicht allzu lange Route, wie die letzten 100 km, da ein längerer Weg für dein Tier sehr belastend sein kann. Die besten Optionen sind der Französische Weg ab Sarria mit Hund oder der Portugiesische Weg ab Tui mit Hund – sie sind am besten auf die Bedürfnisse deines pelzigen Freundes vorbereitet.

Den Jakobsweg mit deinem Hund zu gehen bedeutet, dass auch er die Natur in vollen Zügen genießen kann
Welche Jahreszeit ist am besten?
Als Nächstes solltest du überlegen, welche Jahreszeit am besten geeignet ist, um den Jakobsweg mit deinem Hund zu machen. Empfehlenswert ist es, im Frühling oder Herbst zu gehen, um die winterliche Kälte und die Sommerhitze zu vermeiden.
Wo werde ich mit meinem Hund übernachten?
Zum Schluss solltest du, bevor du losgehst, sicherstellen, dass alle deine Übernachtungen in hundefreundlichen Unterkünften im Voraus gebucht sind. Nicht alle Unterkünfte akzeptieren Hunde, und öffentliche Herbergen kannst du vergessen. Hierbei können wir dir helfen.
Vorbereitung auf die körperliche Anstrengung
Du und dein Hund müsst körperlich auf den Jakobsweg vorbereitet sein. Wir empfehlen dir, mindestens einen Monat lang täglich mindestens 2 Stunden mit deinem Hund spazieren zu gehen – auf Asphalt sowie auf Schotter- und Waldwegen. Wenn du einmal pro Woche eine Wanderung in die Berge machen kannst – umso besser!

Du kannst deinen Hund auf dem Weg frei laufen lassen, aber leine ihn an, wenn du andere Pilger, Vieh oder Ortschaften erreichst
Besuch beim Tierarzt vor dem Start
Bevor du dich auf dieses Abenteuer begibst, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Stelle sicher, dass dein Hund in guter körperlicher Verfassung für den Jakobsweg ist und alle Impfungen aktuell sind. Besprich auch Vorbeugungsmaßnahmen gegen Flöhe, Zecken und Hitzestress, die auf dem Weg häufig auftreten können.
Was sollte im Rucksack für deinen Hund nicht fehlen?
Sobald dein Weg geplant und vorbereitet ist, geht es an das Packen. Wenn du den Weg mit deinem Hund gehst, empfehlen wir dir, einen Gepäcktransport-Service zu buchen – das Gewicht von deinem und seinem Gepäck ist sonst zu viel für eine Etappe.
Unverzichtbare Dinge für deinen Hund
Neben dem, was du selbst für den Jakobsweg brauchst, solltest du einige wichtige Dinge für dein Tier mitnehmen:
- Ausweis des Tieres und Impfpass.
- Decke oder Matte zum Schlafen, damit er seinen eigenen Platz zum Ausruhen hat.
- Schnell trocknendes Handtuch.
- Faltbarer Futter- und Wassernapf.
- Geschirr und Canicross-Gurt, damit du bequem gehen kannst, ohne die Leine festhalten zu müssen.
- Kleiner Futtersack, idealerweise in Portionen aufgeteilt.
- Leckerlis zur Belohnung und Motivation.
- Wasser und Kühlzubehör für unterwegs.
- Regenmantel und Halstuch, für schlechtes Wetter.
- Ein Spielzeug, z. B. ein Kong-Ball zum Spielen.
- Kotbeutel.
- Erste-Hilfe-Set mit Verbänden, Desinfektionsmittel, Pinzette, Vaseline, Rettungsdecke und eventuellen Medikamenten.
- Parasitenschutz als Spray oder Halsband. Es ist empfehlenswert, vorab eine Spot-on-Lösung oder Tablette zu verabreichen.

Du musst auf dem Weg auf deinen Hund achten – so wie er auf dich aufpasst
Tipps zur Pflege deines Hundes während jeder Etappe
Jede Etappe des Jakobswegs ist im Durchschnitt 20 bis 25 km lang – das ist die tägliche Gehstrecke. Außerdem wirst du Abschnitte mit unterschiedlichem Terrain durchqueren und das Wetter kann sich täglich ändern: Regen und Hitze können die Wanderung erschweren. Daher empfehlen wir dir, vorausschauend zu planen und folgende Tipps zu beachten.
Schütze die Pfoten deines Hundes
Die Pfoten deines Hundes sind besonders empfindlich gegenüber rauem Untergrund und Temperaturschwankungen. Erwäge den Einsatz von Pfotenschuhen und überprüfe seine Pfoten und Ballen vor und nach jeder Etappe auf Schnitte, Risse oder Fremdkörper. Einige Abschnitte des Weges verlaufen über Asphalt – und bei starker Hitze kann der Boden brennen. Das setzt den Ballen deines Hundes besonders zu.
Mach alle 90 Minuten eine Pause
Hunde brauchen regelmäßige Pausen, besonders bei einer so anstrengenden Tour wie dem Jakobsweg. Plane alle 90 Minuten eine Pause ein, damit dein Hund sich ausruhen, Wasser trinken und Energie tanken kann. Das ist entscheidend, um Erschöpfung vorzubeugen und das Wohlbefinden deines Tieres während des gesamten Weges zu sichern.

Pausen auf dem Weg sind wichtig – für deinen Hund und für dich
Hab immer Wasser und Futter griffbereit
Es ist entscheidend, dass dein Hund ausreichend trinkt und frisst. Bring genug Wasser und Futter mit, sowie einen faltbaren Napf, damit er regelmäßig trinken und fressen kann; genauso wie für dich ist die Ernährung auf dem Jakobsweg auch für deinen Hund wichtig. Passe seine Ernährung dem erhöhten Energiebedarf an – mit protein- und energiereicher Nahrung. Und vergiss nicht, ein paar Leckerli zum Motivieren mitzunehmen – vielleicht seine liebsten Hundesnacks!
„Pfotenpilger“: an der Leine oder frei?
Eine sehr gute Frage – mit einer Antwort, die auf gesundem Menschenverstand und Rücksichtnahme beruht. Dein Hund kann die Freiheit auf dem Jakobsweg genießen, aber wenn du mit ihm wanderst, solltest du diese Regel beherzigen: Auf dem Weg wird es weitere Pilger, „Pfotenpilger“, Einheimische und sogar Kuh- oder Schafherden geben – sowohl auf der Strecke als auch in den Dörfern. Wenn ihr allein seid, kann er frei laufen, aber sobald ihr durch belebte Zonen kommt, empfehlen wir dir, ihn mit Geschirr und Canicross-Gurt zu sichern.
Und ganz wichtig: Lass nicht zu, dass euch lokale Hunde folgen. Sie sollten zu Hause bleiben. Das mag banal erscheinen, aber viele Hunde folgen Pilgern und finden nicht mehr zurück – besonders wenn sie von anderen Hunden begleitet werden.

Lass nicht zu, dass dir lokale Hunde folgen
Die Hunde-Credencial
Wusstest du, dass dein Hund eine eigene Hunde-Credencial haben kann? Auch unsere vierbeinigen Freunde dürfen stolz auf ihre Leistung sein. Deshalb stellt der Tierschutzverein des Jakobswegs, APACA, eine spezielle Pilgerurkunde für den „Pfotenpilger“ aus. Hier findest du mehr Informationen – oder frag uns direkt. Denk daran, auf jeder Etappe sowohl seine Credencial als auch deine stempeln zu lassen. Am Ende des Weges erhält dein Hund – zusätzlich zu deiner Compostela – seine eigene “Perregrina” oder Hundekompostela, als Anerkennung für seine Ausdauer und seinen Mut. Für weitere Informationen kontaktiere einfach APACA – ein sehr freundliches und hilfsbereites Team.

Vergiss nicht, die Hunde-Credencial deines Hundes stempeln zu lassen, um seine Hundekompostela zu erhalten
Ein unvergessliches Abenteuer mit deinem besten Freund
Den Jakobsweg mit deinem Hund zu gehen ist nicht nur möglich – es kann eine der schönsten Erfahrungen eures Lebens werden. Mit ein wenig Planung, viel Liebe und Rücksicht auf sein Wohlbefinden wird dein treuer Gefährte Etappe für Etappe an deiner Seite laufen, Landschaften, Pausen und Erlebnisse mit dir teilen… und natürlich auch diesen einzigartigen Moment, wenn ihr gemeinsam in Santiago ankommt. Denn am Ende geht es beim Jakobsweg nicht nur ums Ankommen – sondern um all das, was man unterwegs erlebt und lernt. Und was könnte schöner sein, als das mit jemandem zu teilen, der dich nie im Stich lässt, dich jeden Tag begleitet und dich mit diesem Blick anschaut, der alles sagt. Wenn du Hilfe brauchst, um den Weg mit deinem „Pfotenpilger“ zu planen – wir sind hier, um dich Schritt für Schritt zu begleiten. Buen Camino euch beiden!
Hallo und herzlichen Dank für die Empfehlungen.
Ich bin bereits einige verschieden Caminos gegangen, jedoch habe ich stets
Meinen besten Freund „Spirou“ , mein Hund zu Hause gelassen. Nun überlege ich wirklich irgendeinen Weg mit ihm zu gehen. Ab Saria ist es sehr voll geworden ( Juni 2025) daher hoffe ich dass es ab TUI etwas ruhiger ist ( oder
Die letzte 100 km vom Via de la Plata ?) Es ist ein Miniatur Bullterier und ich hoffe dass er es schaffen wird , ich denke auch an einem Wandereranhänger falls er nicht mehr gehen kann . Ich schaue und falls ich Fragen habe hoffe ich sie an Euch richten zu dürfen.
Danke dass Ihr mir den Mut macht diesen Schritt zu gehen.
Richard
Hallo Richard,
wie schön, deine Nachricht zu lesen! 😊 Es freut uns sehr zu hören, dass du darüber nachdenkst, den Camino zusammen mit deinem besten Freund Spirou zu machen. Das wird bestimmt ein unvergessliches Erlebnis für euch beide!
Es stimmt, dass es ab Sarria besonders im Juni recht voll wird, daher könnte ein Start ab Tui eine viel ruhigere und angenehmere Option sein, besonders wenn man mit Hund unterwegs ist.
Und keine Sorge: wenn du dich entscheidest, diesen Schritt zu gehen, helfen wir dir gerne dabei, deinen Camino mit Hund zu organisieren. Wir kümmern uns um tierfreundliche Unterkünfte, Gepäcktransport und geben dir praktische Tipps, damit auch Spirou den Weg genauso genießen kann wie du.
Wenn du Fragen hast oder Unterstützung brauchst – wir sind für dich da.
Danke, dass du uns dein Vertrauen schenkst und diesen besonderen Weg mit uns teilst!
Liebe Grüße und Buen Camino!