Der Jakobsweg ist eine Pilgerroute, die von immer mehr Menschen begangen wird – die meisten von ihnen sind Spanier. Im Laufe der Jahre ist jedoch die Zahl der internationalen Pilger deutlich gestiegen, ebenso wie die Vielfalt ihrer Herkunftsländer. Daher fragen wir uns: Woher kommen die Pilger, die den Jakobsweg gehen? Basierend auf den offiziellen Statistiken für das Jahr 2024, werfen wir einen Blick auf die Herkunft der Pilger, die den Jakobsweg zu einem Schmelztiegel der Kulturen machen.

Herkunft der Pilger auf dem Jakobsweg

Der Jakobsweg hat Wurzeln, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Er war schon immer ein Symbol für Einheit und Spiritualität und zieht Pilger aus der ganzen Welt an. Er ist auch ein Ort des kulturellen Austauschs und der Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Länder und Hintergründe. Die internationale Ausstrahlung der Jakobswege zeigt sich in der Vielfalt seiner Wanderer. Diese Vielfalt an Nationalitäten und der Geist der Brüderlichkeit machen diese Pilgerreise zu einer ganz besonderen Erfahrung.

Entfernungen von Sarria

Pilger aus aller Welt gehen jedes Jahr den Jakobsweg

Jedes Jahr pilgern mehr ausländische Pilger den Jakobsweg, und ihre Herkunftsländer sind immer vielfältiger. Schauen wir uns an, woher die Pilger im Jahr 2024 kamen.

Wie viele Pilger gingen 2024 den Jakobsweg?

Im Jahr 2024 kamen laut Daten des Pilgerbüros fast eine halbe Million Pilger in Santiago an und beantragten die Compostela. Nicht alle Pilger, die Santiago erreichen, beantragen sie, daher könnte die tatsächliche Zahl höher liegen. Zudem kommen viele Pilger gar nicht bis nach Santiago, sondern wandern nur einzelne Etappen des Weges.

Wie viele nationale Pilger gab es?

Fast 44 % (etwa 220.000) der Pilger, die 2024 in Santiago ankamen, waren Spanier – damit bilden sie die größte Nationalität. Besonders hervorzuheben sind andalusische Pilger (fast jeder vierte spanische Pilger), gefolgt von Pilgern aus Madrid, Valencia, Katalonien und Galicien. Das untenstehende Bild spricht für sich.

Nationale Pilger im Jahr 2024 nach Autonomen Gemeinschaften. Quelle: Pilgerbüro Santiago de Compostela

Nationale Pilger im Jahr 2024 nach Autonomen Gemeinschaften. Quelle: Pilgerbüro Santiago de Compostela

Wie viele internationale Pilger gab es?

Die Vereinigten Staaten waren das zweitstärkste Herkunftsland auf dem Jakobsweg mit 39.849 Pilgern, fast 8 %, und das führende unter den ausländischen Ländern. Es folgten Italien (30.282), Deutschland (24.971) und Portugal (22.412). Die ausländischen Pilger beliefen sich auf fast 280.000 und übertrafen damit die Zahl der spanischen Pilger.

Wie man sieht, führen die Kontinente Amerika und Europa in Bezug auf die Pilgerzahlen. Dennoch kann man sagen, dass Pilger aus allen Kontinenten vertreten sind, wie das Bild unten zeigt. Tatsächlich kommen manche sogar aus Ländern, von denen man vielleicht noch nie gehört hat.

Herkunftsländer der Pilger im Jahr 2024. Quelle: Pilgerbüro Santiago de Compostela

Herkunftsländer der Pilger im Jahr 2024. Quelle: Pilgerbüro Santiago de Compostela

Zum Schluss lässt sich sagen: Der Jakobsweg ist lebendiger denn je und wächst weiter in seiner Teilnehmerzahl. In den letzten Jahren nehmen immer mehr internationale Pilger teil, und die Vielfalt der Länder in diesem lebendigen Turmbau zu Babel nimmt stetig zu.

Der Jakobsweg ist ein Weg, der alle willkommen heißt – unabhängig von Herkunft, Sprache, Hautfarbe oder Glauben. Das ist der wahre Reichtum des Jakobswegs und vielleicht einer seiner größten Vorzüge. Die Kraft des Jakobswegs, Menschen zu verbinden, Gemeinschaft zu stiften und neue Kontakte zu knüpfen, ist offensichtlich und zählt zu seinen größten Attraktionen. Denn, wie man bei der Ankunft in Santiago lesen kann: Europa wurde auf dem Weg nach Compostela erschaffen.